Sauer macht nicht lustig: Fugenmörtel richtig reinigen

Qualitätsfliesen benötigen eine ebenso qualitative Verfugung. Werden die Fugen mit der Zeit jedoch schmutzig, porös oder wirken sie angegriffen, verliert auch der schönste Fliesenbelag seinen anfänglichen Charme - mit der richtigen Reinigung des Fugenmörtels lässt sich dessen Lebensdauer jedoch deutlich verlängern.

Fugen neutral oder alkalisch reinigen

Einfacher Fugenmörtel ist durch den Kontakt mit sauren Reinigern häufig einer hohen Belastung ausgesetzt. Gerade in Hotels, Krankenhäusern oder Seniorenheimen, in denen Bad und Dusche täglich gereinigt werden, leiden die zementären Fugen schneller als im privaten Bereich. Die beste Lösung ist hier, die zementhaltigen Fugen mit einem anderen Reinigungsmittel zu behandeln als den Fliesenbelag. Im Gegensatz zu diesem empfehlen sich neutrale oder alkalische Mittel, am besten aus umweltverträglichen Inhaltsstoffen. Saure Reiniger greifen den Zement auf Dauer an, besonders solche auf Basis von Zitronen- oder Essigsäure, welche die zementäre Bindemittelstruktur des Fugenmörtels direkt zerstören können. Falls der Einsatz eines sauren Sanitärreinigers dennoch nicht zu umgehen ist, hilft es, die Fliesenfugen vorher zu wässern, später gründlich abzuspülen und anschließend zu trocknen - ein Wissen, das vielen privaten Mietern und Bauherren, aber auch externen Reinigungsfirmen öffentlicher Auftraggeber häufig fehlt oder aus Zeitnot nicht umgesetzt wird.

Den richtigen Fugenmörtel wählen

Viele Probleme lassen sich schon vorab durch die Bestimmung des richtigen Fugenmörtels vermeiden. Wer weiß, welcher chemischen und mechanischen Belastung ein neuer Fliesenbelag ausgesetzt sein wird, wählt im Zweifelsfall immer einen höherwertigen Fugenmörtel. Eine entsprechende Beratung und Reinigungsempfehlung durch den Fliesenleger minimieren zudem spätere Reklamationen. Im Objektbau werden jedoch häufig einfache Standartfugenmörtel verwendet, die dem ständigen Säureangriff durch handelsübliche Haushalts- und Sanitärreiniger nicht gewachsen sind. Für die Fliesenfugen in Schwimmbädern, Großküchen oder Laboren gibt es speziellen Epoxidharzmörtel, der auch säurehaltigen Reinigungsmitteln lange stand hält. Für den Privatgebrauch sind kostengünstigere, zementäre Fugenmörtel mit geeigneten Zuschlagstoffen in der Regel besser geeignet - vor allem, weil Zement gute, feuchtigkeitsunempfindliche und Schimmel resistente Eigenschaften besitzt.

Erhöhte Resistenz gegen Beanspruchungen

Einfacher Fugenmörtel aus Zement, Sand und Farbpigmenten ist daher nur bei wirklich unproblematischen Fliesenbelägen geeignet: Fliesen auf Fußbodenheizungen, instabilen Untergründen oder solchen mit geringer Wasserspeicherkapazität sollten im Idealfall mit Fugen aus spezialisierten Feinzement-Mischungen verbunden sein. Wer einen solchen hochwertigen, häufig kunststoffmodifizierten Fugenmörtel wählt, erhöht die Lebensdauer seiner Fugen deutlich - und sorgt dafür, dass diese ihrer eigentlichen Aufgabe nachgehen können: Den Fliesenbelag perfekt zusammen zu halten, Spannungen auszugleichen, neue optische Akzente zu setzen und Verschmutzungen und Bakterien zwischen den Fliesen außen vor zu lassen - für ein perfektes Fliesen-Fugen-Bild, dessen Investition sich gelohnt hat, und das lange Freude macht.

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